Neujahrsvorsätze in der Modewelt

Januar 13, 2018

Kalender von Jo & Judy


Das Jahr ist noch jung und während manche ihre Vorsätze schon wieder über Bord geworfen haben, halten andere noch an ihren Wünschen und Bemühungen fest - man kann sein Leben ja nicht von einem Tag auf den anderen ändern.
Für die meisten Menschen in meiner Familie oder meinem Freundeskreis geht es vor allem darum, sich in 2018 mehr Zeit für Dinge zu nehmen, die gut tun. Hier geht es gar nicht so sehr um mehr Freizeit oder mehr Abenteuer, sondern eher um mehr Ruhe, mehr Zeit für sich selbst und weniger Stress.

Die Leute sehnen sich nach Entschleunigung. Gesellschaftlich und im Alltag suchen die Menschen nach Beständigkeit. Die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit ist nicht nur ein gesellschaftliches Phänomen, sondern hat sich unter anderem durch die zunehmende Digitalisierung auf viele Bereiche des Lebens ausgeweitet. Seitdem es neben dem echten Leben auch noch ein „Online-Leben“ gibt, hat sich in der Modebranche auch einiges geändert und es ändert sich immer noch vieles so wahnsinnig schnell. Nicht mehr die großen Designer geben die Trends vor, oder die Stars die ihre Mode tragen, sondern die breite Masse entscheidet, was zum Trend wird. Durch Blogger und Influencer haben Modemacher nun eine neue Herausforderung: ständige Aktualität und stetige Präsenz. Gleichzeitig ist das auch eine Chance für kleinere Designer und Modelabels. Wenn Blogger mit großer Reichweite ihre Kleider oder Accessoires tragen, können die Marken schnell wachsen. 

Der große Einfluss der Influencer ist 2018 nun nichts Neues mehr. Viele Menschen sind gelangweilt von der Eintönigkeit und von der geringen Vielfalt der Blogger, die alle so gleich scheinen. Eine gute Sache dieses Wandels ist für mich jedoch, dass sich viel mehr Menschen für Mode interessieren und sich auch Gedanken über die Hintergründe der Modeindustrie machen. Hier bestätigt sich die Regel: Auf jeden Trend folgt ein Gegentrend.

Mode hat immer etwas mit Persönlichkeit zu tun. Bei der morgendlichen Kleiderwahl macht sich doch jeder irgendwie seine Gedanken. Und auch wenn nicht, ist das ein persönliches Statement. Immer mehr Modebegeisterte wollen nicht so rumlaufen, wie 80% der anderen auch. Mode wird wieder als Kunstform entdeckt und man setzt seine eigenen Trends. Mit Vintage und Secondhand-Fashion kann man einen vergangenen Kult neu aufgreifen und individuell interpretieren. Genauso kann man aber auch zeitlose Kleidungsstücke mit Geschichte mit aktueller Mode kombinieren und so einen besonderen Look schaffen. 

Auch wird ethnisch produzierte Kleidung immer wichtiger. Gucci-Geschäftsführer Bizzarri demonstriert mit dem Pelz-Verzicht der folgenden Kollektionen, dass „Nachhaltigkeit ein Kernbestand des Geschäfts ist“. Die Unternehmerin Miroslav Duma hat sich als Ziel gesetzt, die Branche zu revolutionieren. Sie gründete das Future Tech Lab (FTL), wo sie Fell und Leder aus Stammzellen züchtet. So sollen in Zukunft gleichwertige Materialien zur Verfügung stehen, ohne dass ein Tier dafür sterben und leiden musste. Diese Bewegungen zeigen, dass nicht nur die Modelabels selbst sondern am Ende auch die Konsumenten viel mehr wert auf Fairness legen.

Die Mode bietet eine enorme Vielfalt und bietet jedem einzelnen eine Gelegenheit, sich selbst immer wieder neu zu erfinden. Warum lautet unser Vorsatz nicht, uns mehr mit unserem persönlichen Stil auseinander zu setzen als den kurzlebigen Trends zu folgen? Es fühlt sich doch viel besser an, einen zeitlosen, klassischen Mantel aus Oma’s Kleiderschrank zu tragen, als einen Polyester-Fummel in einer Trendfarbe, der nach dieser Saison wahrscheinlich direkt in die Tonne wandert.

You Might Also Like

0 Kommentare